IFRS für den Mittelstand?
Erneut folgten sechs hochkarätige Referenten unserer gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung von Herrn Professor Dr. Kai-Uwe Marten ausgesprochenen Einladung an die Universität Ulm. In seinem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung stellte der Rektor der Universität Ulm, Professor Dr. Karl Joachim Ebeling, die Bedeutung einer engen Verknüpfung von Theorie und Praxis heraus. Im Anschluss verwies der Dekan der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, Professor Dr. Ulrich Stadtmüller, nochmals auf das exzellente Abschneiden des Studiengangs Wirtschaftswissenschaften bei verschiedenen jüngst veröffentlichten Hochschulrankings. Frau Dr. Brigitte Zürn blickte mit Freude auf die erfolgreiche Entwicklung des Vereins zurück, der nach nur einem Jahr seit Gründung bereits 166 Mitglieder zählt.
Der Einstieg in die Vortragsreihe erfolgte durch Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Ballwieser von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der die Chancen und Schwierigkeiten einer Rechnungslegung nach IFRS für nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen eingehend diskutierte. Im Anschluss stellte die Generalsekretärin des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC), WP/StB Dipl.-Kfm. Liesel Knorr, den aktuellen Stand der Projekte des International Accounting Standards Board (IASB) unter besonderer Berücksichtigung des NPAE-Projektes für nicht gegenüber der Öffentlichkeit rechenschaftspflichtige Unternehmen vor. Ein Erfahrungsbericht aus der Unternehmenspraxis über die Umstellung der Rechnungslegung vom traditionellen HGB auf IFRS durch Herrn Meinrad Schad, LL.M./FU Brüssel, Leiter des Bereichs Bilanzen, Beteiligungen und Vermögensverwaltung der Voith AG, Heidenheim, bildete den Abschluss des ersten Vortragsblocks. Nach einer kurzen Stärkung bei Kaffee und süßem Gebäck gab Ministerialrat FAStR Dr. Christoph Ernst aus dem Bundesministerium der Justiz einen Einblick in die aktuellen Vorhaben des Gesetzgebers in Bezug auf eine Modernisierung des deutschen Bilanzrechts. Die möglichen Auswirkungen der IFRS auf die deutsche Steuerbilanz erläuterte anschließend WP/StB Professor Dr. Norbert Herzig von der Universität zu Köln. Den Abschluss bildete der Vortrag von WP/StB Professor Dr. Klaus-Peter Naumann vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW), in welchem er auf die Rolle des Wirtschaftsprüfers bei der Umstellung des Rechnungswesens auf IFRS einging.
Nach Beendigung der einzelnen Vorträge bestand jeweils die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu richten. Die rege Diskussion wurde im Rahmen des sich an den fachlichen Teil der Veranstaltung anschließenden Abendimbisses fortgesetzt. Wir danken den Vortragenden für Ihre spannenden Ausführungen und freuen uns über das große Interesse an unserer Veranstaltung und die erhaltende positive Resonanz. Auch in Zukunft werden wir Fachtagungen dieser Art organisieren, um den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis weiter zu intensivieren.
Weitere Bilder finden Sie in der Bildergalerie auf der Website der Abteilung für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung.
Ausführliche Fassungen der gehaltenen Vorträge wurden in einem im IDW Verlag erschienenen Tagungsband unter dem Veranstaltungstitel in der Schriftenreihe „Hochschulschriften zur Wirtschaftsprüfung“ veröffentlicht. Dieser kann zum Preis von 42,- Euro unter der ISBN-Nr. 3-8021-1173-7 erworben werden.